studio wasserscheune
studio wasserscheune

Projektidee

Kunst, Musik, Literatur und Gespräch

Das studio wasserscheune bietet eine vielfältige Welt von Sinneseindrücken, Entdeckungen, Erfahrungen und Visionen.

Kunst wird in der Wasserscheune zu einer ganzheitlichen Erfahrung in einem dörflichen Ambiente.

Ziel ist es, mit Künstlern und Kunstinteressierten ein Kulturprogramm im ländlichen Raum zu schaffen, das durch die Darstellung traditioneller und visionärer künstlerischer Ansätze belebt wird.

Die modernisierte alte, bäuerliche Bauform bildet einen Raum für ein neues Gefühl regionaler Identität. Spannungsvoll sind bewährte Baustoffe und traditionelle Verarbeitung mit heutigen Materialien und Anforderungen kombiniert, Altes bleibt alt, Neues ist anders.

Das Programm sieht eine Mischung verschiedenster Kunstformen vor, die von Bilder-Ausstellungen über Musikdarbietungen bis zu Tanztheateraufführungen und Licht-Klang-Events reicht.

Ein Begegnungsraum für und mit Kunst, zum Hören und Sehen, zum Fühlen und Begreifen, zum Ruhen und Erwachen.

 

Projektgeschichte

Die alte Wasserscheune wurde auf materialsparende Art und Weise bereits zwei mal umgesetzt.

Im letzten Jahrhundert in Teilen als Scheune in Schönhagen erstellt in traditioneller Bauweise des Sollings mit durchgehendem Ständerwerk über 2 Geschosse erstellt. Bauteile wurden dann das Hochzeitsgeschenk für Ottilie Herwig, geb. Brandt (Teufelsmühle), die Großmutter des jetzigen Besitzers, als sie nach Erbsen heiratete.

Erste Technisierung in der Landwirtschaft und der Einsatz größerer Fahrzeuge machten eine Erweiterung der alten Wasserscheune erforderlich und sie wurde 1925 zur Bildung eines Dreiseithofs nach südniedersächsischem Vorbild auf das Grundstück umgesetzt. Mit der Umsetzung und Ergänzung durch die Bauteile der Sollingscheune wurde die neue Wasserscheune von ehemals ca. 6,5 x 11 m auf 35 x 11 m deutlich vergrößert.

1988 folgte der nächste Umzug auf dem Grundstück und aus der großen Wasserscheune wurde wieder die ehemals kleine Wasserscheune an der heutigen Stelle. Alle alten Materialien wurden wieder verwendet und kleine Nebengebäude aus überschüssigem Material errichtet, wie Backhaus, Kleinstall und "Burggang".

Im Jahr 2000 wurde die alte Wasserscheune nach weiteren 12 Jahren zum heutigen Studio Wasserscheune umgebaut.

 

Namensgebung

Sie fragen sich, wie es zur Namensgebung Wasserscheune kommt?

Wenn Sie bereits zu Gast im Studio Wasserscheune in Erbsen waren, werden Sie den Namen aus der Situation verstehen wollen. Aber: dieses Gebäude heißt bereits seit seiner Entstehung vor mehr als 200 Jahren Wasserscheune.

Das im Jahr 2000 sanierte und zum studio wasserscheune umgebaute Gebäude hat im wahrsten Sinn des Wortes eine bewegte Vergangenheit. Den Namen verdankt es dem Kindermund als die Strohscheune auf der anderen Seite der Harste, dem hier entspringenden Dorfbach, stand. Die Kinder (und auch die Erwachsenen) mussten für jedes Bund Stroh Sommer wie Winter barfuss durch das Wasser zur Scheune ,da es noch keine Brücke und auch keine Gummistiefel gab.

Das Scheunengebäude wurde in den 20er Jahren Stein für Stein und Balken für Balken abgebaut und fast auf das 10-fache Volumen vergrößert mitten auf das heutige Grundstück umgesetzt. Den Namen Wasserscheune behielt das Bauwerk.

1978 hat der Enkelsohn des 1975 gestorbenen (letzten Bauern in direkter Erbfolge) August Herwig unmittelbar nach seinem Architekturstudium das nicht mehr landwirtschaftlich genutzte Grundstück mit den maroden Gebäuden übernommen.

Mit seiner Frau, Dr. Beate Birkigt-Quentin, hat Günther Quentin in jahrelanger Handarbeit das zerfallene Wohngebäude für die heutigen Lebensbedürfnisse saniert und das Stallgebäude zum Büro für LandschaftsArchitektur umgebaut.

Die Vision intakter Ökosysteme und die Überzeugung, dass unsere Welt nur eine einzige Energiequelle -die Sonne- hat, war Leitidee der beiden LandschaftsArchitekten, schon sehr früh "ökologisches Bauen" und regenerative Energieversorgung in Verbindung mit Denkmalspflege zu realisieren.

Mit Wärmedämmung, Kachelöfen und Niedertemperatur-Fußbodenheizung wird genau so experimentiert wie mit Regenwasserversickerung und naturnaher Gartengestaltung. Schon in den 80er Jahren wurden Sonnenkollektoren und in den 90er Jahren eines der ersten privaten Blockheizkraftwerke installiert.
 
Die riesige Scheune verschattete das Grundstück , das Gebäude war so nicht zu nutzen, das alte Eichenfachwerk war mit Fichtenbalken zusammengeflickt.

Die Wasserscheune wurde im Jahr 1988 wiederum abgetragen und in der ursprünglichen Größe (jenseits des Baches) mit den ursprünglichen Eichenbalken an den heutigen Standort versetzt.

Die Überzeugung, dass Abfall und Müll nur die Definition vorhandener Materialien zum gesetzten Zeitpunkt und Zweck am falschen Ort ist, hat dazu geführt, dass hier alle Materialien ausnahmslos wiederverwendet wurden. Balken und Steine wurden neu geordnet, Holzreste verheizt, Mörtel- und Ziegelreste wurden Unterbau von Wegen Sitzplätzen.

In den folgenden 10 Jahren wurden in der umgesetzten, leeren Scheune im Sommer ab und an Hochzeiten gefeiert oder Konzerte aufgeführt. Die Sommer wurden k ühler und regnerischer, der Wunsch entstand, Fenster und Tore zu schließen.

Ende der 90er Jahre zeichnete sich deutlich ab, dass durch die zunehmende Kommunalverschuldung insbesondere kulturelle Einrichtungen auf dem Lande leiden.

So entwickelte sich das Ziel, das studio wasserscheune in Erbsen zu einem Begegnungsraum für Kunst, Kultur und Kommunikation zu entwickeln.

Seit seiner Eröffnung im Expo-Jahr 2000 hat die wasserscheune innerhalb der ersten vier Jahre durch Ausstellungen, Konzerte, Vorträge, Seminare und "Workshops" sowie Familien- und Betriebsfeiern schon mehr als 30.000 Besucher empfangen.

 

Kontakt:

Wasserscheune

geöffnet sonntags 15:00 - 18:00  und nach telefonischer Anfrage

Alte Dorfstraße 4
37139 Adelebsen - Ortsteil Erbsen

Tel.: 05506/95550

E-Mail schreiben

 

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